
Miss Read 2019 – Exkursion nach Berlin

Gleich zu Beginn des Sommersemesters 2019 veranstaltete der Fachbereich »Typografie und Buchgestaltung« im Master einen Workshop zum Thema Papierschöpfen.
Gerhard Hoelzner von der Geschichtswerkstatt Barockoko zeigte den Studierenden am ersten Tag wie man einen Schöpfrahmen aus Haselnussästen und Vlies baut. Außerdem schnitzte die Gruppe Federn aus dem gleichen Holz.
Am zweiten Tag wurde dann der vorher gebaute Rahmen genutzt, um eigenes Papier herzustellen. Hierbei sind verschiedene Möglichkeiten der Materialen aufgezeigt worden, zum Beispiel Pulpe aus Textilfasern, Altpapier, Baumwolle oder auch Hanf. Zudem wurde Tinte aus Roter Beete und Holunder gewonnen und mit der Holzfeder auf das selbst geschöpfte Papier geschrieben. (...)
Im Wintersemester 2018/19 haben 11 Studierende der »Typografie und Buchgestaltung« an einem drei Tage langen Workshop zum Thema »Text in the City« unter der Leitung von Delphine Bedel teilgenommen.
Delphine Bedel ist Künstlerin, Lektorin, Kuratorin und Editorial Director und tätig in vielerlei Bereichen: Kulturinstitutionen, Museen und Kunst und Design Akademien. Außerdem ist sie Jurorin für viele internationale Fotografiefestivals.
Der Workshop verlief folgendermaßen: Einen Tag lang hielten die Studierenden, die sich in Zweiergruppen zusammengefunden hatten, alle typografischen Zeugnisse der Stadt fest, die sie finden konnten. Am zweiten Tag entwickelten die Teilnehmer mit diesem Material und einem selbst gewählten Thema ein Konzept für ein Heft, Poster oder eine Postkartenserie. Die Ergebnisse wurden dann am letzten Tag in einer Auflage von 10 Stück, (...)
Im November 2018 fuhr der Masterkurs »Typografie und Buchgestaltung« anlässlich des Amsterdam Art Weekend mit 12 Studierenden und drei Lehrenden auf Exkursion nach Amsterdam.
Schwerpunkt der Exkursion war der Besuch der erstmals stattfindenden Kunstbuchmesse »Printing Plant: Art Book Fair«, die mit ihren 60 Ausstellern und einem spannenden Rahmenprogramm aus Performances, Konzerten und Vorträgen eine interessante Plattform für unabhängige Verlage und junge Buchgestaltung bildet. Neben beeindruckenden Buchprojekten der Aussteller/innen blieben besonders die belgische Künstlerin An Onghena mit ihrer »Performance for the Book« sowie die in einer Podiumsdiskussion vorgestellten Projekte »Marginalia« von Anja Lutz und »Good Surface« von Piere Bisello und Olivier Bertrand in Erinnerung, die die Anatomie des Buchkörpers hinterfragen und neu denken. (...)
Im September 2018 fuhren 13 Studierende aus dem Masterkurs »Typografie und Buchgestaltung« mit Albert-Jan Pool nach Antwerpen, um die ATypI Konferenz zu besuchen.
Die ATypI ist eine Organisation, in der sich viele Schriftbegeisterte – unter anderem Grafiker und Schriftgestalter – aus aller Welt zu zahlreichen theoretischen und praktischen Workshops und Vorträgen zusammenfinden. Die Konferenz findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt und befasst sich sowohl mit den historischen Techniken als auch mit den digitalen Neuerungen des Faches.
Auch die diesjährige Veranstaltung gab einen ausführlichen Einblick in die Vielfältigkeit der Schriftgestaltung. So konnte man zum Beispiel in einem Workshop bei Martin Majoor »a sans in one day« gestalten oder bei Wei Ming und Yin Qiu chinesische Kalligraphie erlernen. (...)
Im Sommersemester 2018 fand für den Masterkurs »Typografie und Buchgestaltung« ein fünftägiger Workshop zum Thema »Fanzine« unter der Leitung von Jian Haake, Tobias Herber und David Beyer statt.
Die Fanzine-Kultur hat in den 1940er-Jahren in der Science-Fiction-Szene ihren Ursprung.
Insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren hat das Fanzine seine Hochphase und findet sich z.B. in der Skate- oder Punk-Szene, aber auch in vielen weiteren sog. »Subkulturen«, die sich nicht in den Mainstream-Medien repräsentiert sehen oder sehen wollen. In einer Zeit vor Internet und Social Media entwickelt sich das Zine so zu einem bedeutenden Medium des Austauschs unter Gleichgesinnten. Die Fanzines sind von Fans für Fans gemacht, werden mit simplen Techniken produziert und möglichst kostengünstig vervielfältigt. (...)
Im März 2018 fuhren 9 Studierende (Bente Baseler, Debora Bialowons, Anastasia Marx, Anika Mohr, Kaspar Pansegrau, Christine Salmen, Andreas Scharfenstein, Marie-Delphine Sommer und Annika Toelke) aus dem Masterstudiengang »Typografie und Buchgestaltung« mit den Lehrbeauftragten Jian Marice Haake und Tobias Herber zur Leipziger Buchmesse. Für den Stand hatten die Studierenden verschiedene Druckprodukte, wie zum Beispiel Plakate und Papiertüten, entwickelt. Gezeigt wurden Semesterprojekte, sowie Bachelor- und Masterabschlussarbeiten der letzten Jahre (betreut von Prof.in Annette le Fort und Prof. André Heers). (...)
Am 14. Juni fand im Glasfoyer eine Book Launch von 15 neuen »Künstlerheften« statt.
Diese Publikationsreihe wird seit einigen Jahren als Kooperationsprojekt des Masterklasse »Typografie und Buchgestaltung« mit dem Studiengang »Freie Kunst« entwickelt. Jeweils eine Studentin / ein Student der Typografie arbeitet dabei mit einer Kunststudentin / einem Kunststudenten zusammen, um ein Heft über eine Arbeit des Künstlers zu erarbeiten. Dabei geht es weniger um die Dokumentation des Projektes, als vielmehr um ein gemeinsames Ausloten, wie die künstlerische Arbeit in das Medium Buch übersetzt werden kann, was dabei passiert, was für neue Möglichkeiten diese Übertragung für die Arbeit des Künstlers bietet etc.
So ist eine Reihe von leichten Formaten entstanden, (...)
Die Sprache, ihre Visualisierung und Inszenierung, steht im Mittelpunkt des Studiums der Typografie und Buchgestaltung an der Muthesius Kunsthochschule.
Das Bachelorstudium ist von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Medium Schrift und seinen Ausdrucksmöglichkeiten geprägt. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Geschichte der Schrift und des Druckes, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, indem sie verschiedene Schreibmethoden, wie bspw. mit der Spitz- oder Breitfeder, selbst erproben und auch alte Druck- und Herstellungsverfahren, wie den Bleisatz oder das Buchbindehandwerk, kennen- und für die eigene Gestaltung nutzen lernen.
Sie studieren die unterschiedlichen Schriftformen und entwickeln ein Gespür für den Charakter einer Schrift und seine Wirkung auf die Sprachrezeption. In den verschiedensten Anwendungen – vom Schriftzug, über Briefbogen, Plakat, bis hin zu einer komplexen Buchgestaltung – lernen die Studierenden Schriften gezielt einzusetzen. In Experimenten erforschen sie darüber hinaus, inwieweit Verschiebungen oder Irritationen die Gestaltung interessant machen und bereichern können und beginnen, eigene Themen zu entwickeln.
Im Masterstudium mit dem Schwerpunkt Typografie und Buchgestaltung wird die Arbeit mit Schrift weiter vertieft und gleichzeitig den freien Arbeiten mehr Raum gegeben. Die Studierenden entwickeln Projekte, die sich sowohl im Bereich der klassischen Buchgestaltung als auch in experimentellen Randbereichen des Designs bewegen. Ein Schwerpunkt des Studiums liegt dabei auf dem Umgang mit Sprache. Die Studierenden werden ermutigt, diese nicht nur zu visualisieren, sondern auch selbst Texte zu verfassen oder die Rolle eines Herausgebers einzunehmen. Es wird mit Sprache experimentiert, sowohl mit Stimme als auch mit Schrift, und die Beziehung beider zueinander untersucht. Dabei werden nicht nur die semantischen, sondern auch die körperlichen und sinnlichen Eigenschaften von Sprache und Schrift genutzt. Überschreitungen der Grenzen zu anderen künstlerischen Disziplinen, wie Literatur, Musik, Theater, Mode oder Film, können zu einem Quell neuer Themen und gestalterischer Ideen werden.
Der Schwerpunkt Typografie und Buchgestaltung an der Muthesius Kunsthochschule wird seit 2009 von Prof. André Heers (Typografie und Gestaltung) und Prof.in Annette le Fort (Buchgestaltung) geleitet.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Lyriker Prof. Oswald Egger, der im Kommunikationsdesign die Professur für Sprache und Gestalt innehat, mit dem holländischen Schriftgestalter Albert-Jan Pool, der das Fach Schriftgestaltung sowohl im Bachelor-, als auch im Masterstudium anbietet und dem Institut für Kunst-, Design- und Medienwissenschaften, dem theoretischen Zentrum der Hochschule.
Zusätzliche Workshops internationaler Designer und Künstler, wie bspw. der holländischen Künstlergruppe De Geuzen, des dänischen Buchkünstlers Kasper Andreasen oder des italienischen Komponisten Alessandro Bosetti, öffnen das Studium nach außen und geben wichtige Impulse.
Wichtiger Ort der Begegnung ist dazu das Symposium Dialog der Schrift, das alle zwei Jahre in Kiel stattfindet und zu dem internationale Designer, Künstler und Theoretiker eingeladen werden. Die Vorträge werden dabei von einer Ausstellung typografischer Arbeiten begleitet.
Prof. André Heers
T 0431 / 5198 – 449
E post@fliegendeteilchen.de
Prof.in Annette le Fort
T 0431 / 5198 – 449
E lefort@muthesius.de