
Im Sommersemester 2018 fand für den Masterkurs »Typografie und Buchgestaltung« ein fünftägiger Workshop zum Thema »Fanzine« unter der Leitung von Jian Haake, Tobias Herber und David Beyer statt.
Die Fanzine-Kultur hat in den 1940er-Jahren in der Science-Fiction-Szene ihren Ursprung.
Insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren hat das Fanzine seine Hochphase und findet sich z.B. in der Skate- oder Punk-Szene, aber auch in vielen weiteren sog. »Subkulturen«, die sich nicht in den Mainstream-Medien repräsentiert sehen oder sehen wollen. In einer Zeit vor Internet und Social Media entwickelt sich das Zine so zu einem bedeutenden Medium des Austauschs unter Gleichgesinnten. Die Fanzines sind von Fans für Fans gemacht, werden mit simplen Techniken produziert und möglichst kostengünstig vervielfältigt. So entsteht eine kleine Auflage, die verteilt, zum Unkostenpreis verkauft oder gegen andere Fanzines getauscht werden kann.
Der Workshop sollte den Teilnehmer/innen die Möglichkeit geben, in kurzer Zeit ein eigenes 16-seitiges Fanzine in einer kleinen Auflage von 50 Exemplaren zu produzieren und nebenbei das Druckverfahren des Risographen kennenzulernen. Der Fokus des Workshop lag im analogen Arbeiten mit den Arbeitswerkzeugen Papier, Schere, Cutter, Kopierer, Klebe etc. Diese Herangehensweise ist nicht nur eine wichtige Abwechslung zum digitalen Arbeiten, sondern für Fanzines ohnehin ganz natürlich und hat große Auswirkungen auf die Gestaltung der Hefte.
Die Studierenden sollten mit gefundenem sowie selbst generiertem Bild- und Textmaterial arbeiten und waren durch die Drucktechnik des Risographen und die Vorgabe der Druckfarben Rot und Schwarz in der Gestaltung bestimmten Einschränkungen unterworfen. So entstand eine Reihe von zwölf Fanzines u.a. zu den Themen Aerobic, New York Subway, Burda Moden, Pilze oder Wahrheit.