Ausstellung »KUNST HEFTE« im spce

Am Donnerstag, den 11. April um 18 Uhr eröffnet die Ausstellung »you and me and a book makes three« der Studierenden des Fachbereichs Typografie & Buchgestaltung. Eingeladen wird im spce in der Andreas-Gayk-Straße 7-11 in Kiel. Die Ausstellung ist bis zum 4. Mai zu sehen: mittwochs bis samstags von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Reihe KUNST HEFTE dokumentiert eine 11-jährige Zusammenarbeit zwischen dem Lehrgebiet Buchgestaltung und den verschiedenen Klassen der Freien Kunst an der Muthesius Kunsthochschule. Dabei arbeiten immer zwei Studierende aus den beiden Bereichen zusammen. Sie entwickeln gemeinsam eine leichte Publikation, die erforscht, wie die Übersetzung einer künstlerischen Arbeit in ein Buchobjekt aussehen könnte. Welches Format wäre interessant, welche Faltung, welches Material, welche Bindung, wie sieht die verwendete Schrift aus? Mit diesem Tandemverfahren können beide miteinander und voneinander lernen und so von dem Wissen, der Denkweise, den Ideen und den Ausdrucksmöglichkeiten des Anderen profitieren.

2012 wurden die ersten 8 Hefte entwickelt, in einer Kooperation mit der Medienklasse und der Bildhauerei. Seitdem sind insgesamt 65 Publikationen entstanden, die letzten 17 im Wintersemester 2023/24. Oft sind es die ersten Publikationen der Künstlerinnen und Künstler. Sie werden in kleiner Auflage gedruckt, meist von Hand hergestellt und bilden gemeinsam ein wachsendes Archiv von Künstlerpositionen an der Hochschule.

Die Ausstellung »you and me and a book makes three« umfasst alle 65 KUNST HEFTE. Ein extra für die Ausstellung konzipiertes Display stellt die 17 neuen Exemplare der fünften Staffel in ihren Besonderheiten vor und ermöglicht einen ganz eigenen Zugang zu der Gattung Künstlerbuch.

Jeden Dienstag um 18 Uhr wird es dazu einen book launch geben, in der einzelne Hefte noch einmal genauer vorgestellt werden und in der die Paare erzählen, wie sie zu dieser Form der Publikation gekommen sind, welche künstlerischen Ideen ins Medium Buch übertragen wurden und wie Prozesse, Irrwege und Experimente aussahen.

Ausgestellt werden:

#01 André Offenhammer – Johannes Flechtenmacher
#02 Alice Kuczminski – Ulrike Meier
#03 Ada Grull – Simon Reich
#04 Geela Eden – Jenny Reißmann
#05 Martha Gloyer – Eva-Maria Sahle
#06 Julian Klinner – Samuel Seeger
#07 Hagen Verleger – Chili Seitz
#08 Björn Schmidt – Anne Steinhagen
#09 Teresa Döge – Marthe Rosenow
#10 Vivien Manning – Matthias Latza
#11 Judit Theuerkauf – Christiane Clausen
#12 Jennifer Eckert – Mathilde Dumont
#13 Sandra Mulitze – Maxim Brandt
#14 Anika Dier – Olga Byvsheva
#15 Markus Kleinloh – Alexander Wagner
#16 Marleen Krallmann – Greta Magyar
#17 Laura Binder – Nina Resi
#18 Eva Artinger – Lena Kaapke
#19 Marta Abadi – Sabrina Schuppelius
#20 Mona Schünemann – Malin Hain
#21 Evelyn Solinsk – Torben Laib
#22 Fenna Flucke – Reza Ghadyani
#23 1 + 2 Tinoosh Kiyani-Razi – Nilofar Rezai
#24 Celina Golz – Maria Malmberg
#25 Mira Jessen – Nis Knudsen
#26 Merle Michaelis – Wiebke Wolkenhauer
#27 Nadja Haase – Friederike Seide
#28 Tsitsi Roland – Anna Hochhalter
#29 David Beyer – Jihae An
#30 Felix Wrenger – HU
#31 Björn Schuhmacher – Ines Nieland
#32 Annemike Werth – Lea Pasikowski
#33 Debora Bialowons – Seoyeon Choi
#34 Kaspar Pansegrau – Hyunju Oh
#35 Kristin Neve – Hannes Fleckstein
#36 Johanna Klüsener – Maria Livanskaia
#37 Birte Reimers – Linda Ebert
#38 Marlene Hohmeier – Hannah Bittner
#39 Paula Timm – Annaliisa Krage
#40 Susanne Hauk – Pardis Azadeh Chaleshtari
#41 Kristina Hilse – Mara Scholz
#42 Anika Mohr – Paula König
#43 Svenja Hinrichs – Tina Eitner
#44 Leo Sell – Beatrice Born
#45 Lena Schubert – Anna Geffert
#46 Lennart Groß – Constantin Schröder
#47 Hyunsuk Yi
#48 Pascal Homine
#49 Saskia Falke – Nadine Kles
#50 Carlotta Weinelt – Lisa Karnauke
#51 Alina Moldenhauer – Moritz Wittenburg
#52 Annabelle Albrecht – Jo Anneke Mückel
#53 Laura Stange – Lena Krüger
#54 Alexandra Knurowski – Marie Mausolf
#55 Irene Janson – Si-Ying Fung
#56 Paula Venus – Ivon Kim
#57 Karen Mathieu – Carolin Ott
#58 Kaja Wilhelm – Lisa Schubert
#59 Maj-Brit Wussow – Santiago Insignares
#60 Michaela Kahllund – Malin Müller
#61 Christin Großmann – Larah Stieper
#62 Rabea Klipp – Melina Sieverling
#63 Monika Martinez des las Rivas – Paul Dorobisz
#64 Safeya Fawzy – Farhang Rafiee
#65 Karla Rosenplänter – Melina Borboudaki

08.04.2024

Typografie und Buchgestaltung

Die Sprache, ihre Visualisierung und Inszenierung, steht im Mittelpunkt des Studiums der Typografie und Buchgestaltung an der Muthesius Kunsthochschule.
Das Bachelorstudium ist von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Medium Schrift und seinen Ausdrucksmöglichkeiten geprägt. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Geschichte der Schrift und des Druckes, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, indem sie verschiedene Schreibmethoden, wie bspw. mit der Spitz- oder Breitfeder, selbst erproben und auch alte Druck- und Herstellungsverfahren, wie den Bleisatz oder das Buchbindehandwerk, kennen- und für die eigene Gestaltung nutzen lernen.
Sie studieren die unterschiedlichen Schriftformen und entwickeln ein Gespür für den Charakter einer Schrift und seine Wirkung auf die Sprachrezeption. In den verschiedensten Anwendungen – vom Schriftzug, über Briefbogen, Plakat, bis hin zu einer komplexen Buchgestaltung – lernen die Studierenden Schriften gezielt einzusetzen. In Experimenten erforschen sie darüber hinaus, inwieweit Verschiebungen oder Irritationen die Gestaltung interessant machen und bereichern können und beginnen, eigene Themen zu entwickeln.
Im Masterstudium mit dem Schwerpunkt Typografie und Buchgestaltung wird die Arbeit mit Schrift weiter vertieft und gleichzeitig den freien Arbeiten mehr Raum gegeben. Die Studierenden entwickeln Projekte, die sich sowohl im Bereich der klassischen Buchgestaltung als auch in experimentellen Randbereichen des Designs bewegen. Ein Schwerpunkt des Studiums liegt dabei auf dem Umgang mit Sprache. Die Studierenden werden ermutigt, diese nicht nur zu visualisieren, sondern auch selbst Texte zu verfassen oder die Rolle eines Herausgebers einzunehmen. Es wird mit Sprache experimentiert, sowohl mit Stimme als auch mit Schrift, und die Beziehung beider zueinander untersucht. Dabei werden nicht nur die semantischen, sondern auch die körperlichen und sinnlichen Eigenschaften von Sprache und Schrift genutzt. Überschreitungen der Grenzen zu anderen künstlerischen Disziplinen, wie Literatur, Musik, Theater, Mode oder Film, können zu einem Quell neuer Themen und gestalterischer Ideen werden.
Der Schwerpunkt Typografie und Buchgestaltung an der Muthesius Kunsthochschule wird seit 2009 von Prof. André Heers (Typografie und Gestaltung) und Prof.in Annette le Fort (Buchgestaltung) geleitet.

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Lyriker Prof. Oswald Egger, der im Kommunikationsdesign die Professur für Sprache und Gestalt innehat, mit dem holländischen Schriftgestalter Albert-Jan Pool, der das Fach Schriftgestaltung sowohl im Bachelor-, als auch im Masterstudium anbietet und dem Institut für Kunst-, Design- und Medienwissenschaften, dem theoretischen Zentrum der Hochschule.

Zusätzliche Workshops internationaler Designer und Künstler, wie bspw. der holländischen Künstlergruppe De Geuzen, des dänischen Buchkünstlers Kasper Andreasen oder des italienischen Komponisten Alessandro Bosetti, öffnen das Studium nach außen und geben wichtige Impulse.

Wichtiger Ort der Begegnung ist dazu das Symposium Dialog der Schrift, das alle zwei Jahre in Kiel stattfindet und zu dem internationale Designer, Künstler und Theoretiker eingeladen werden. Die Vorträge werden dabei von einer Ausstellung typografischer Arbeiten begleitet.

Fragen ?

Prof. André Heers
T 0431 / 5198 – 449
E post@fliegendeteilchen.de

Prof.in Annette le Fort
T 0431 / 5198 – 449
E lefort@muthesius.de